Weitere Informationen
Möchten Sie wegen Behandlungs- oder Beratungsfragen mich kontaktieren, so würde ich Sie bitten, Ihrem Empfinden, d. h. Ihrer Körpersprache nachzuspüren. Was spüren Sie derzeit, das Sie bewegt, einen derartigen Kontakt zu mir als Arzt herstellen zu wollen? Spüren Sie ungewohnte Dinge in sich, sich in Ihrem Körper abspielend? Oder spüren Sie lang anhaltend Störendes? Derartige Störungen werden in der Medizin als Symptome bezeichnet. Derartige Störungen, die mich als Arzt beschäftigen und über die ich gemeinsam mit Ihnen, als Patienten, arbeiten möchte sind:
Schlafstörungen als Einschlaf-, Durchschlafstörungen; der Schmerz als möglicherweise die häufigste Störung nach den Schlafstörungen; chronischer Hustenreiz mit oder ohne Luftnot; Schluckstörungen; Magen-Darm-Störungen (auch als Reizmagen, Reizdarm bezeichnet) verbunden mit behinderter Nahrungsaufnahme wie behinderter Stuhlausscheidung; Appetitstörungen der verschiedensten Art, ob verbunden mit Gewichtsschwankungen im Sinne einer Abmagerung, eines Übergewichtes? Oder ist das Gewicht doch mehr oder weniger konstant? Störungen der Monatsblutung? Gibt es Gang- und Bewegungsstörungen allgemein? Spüren Sie umschriebene wie allgemeine Missempfindungen, auch solche im Genitalbereich einschließlich eines Nicht- Empfindens und auch einer angeblichen Empfindungskälte (die oft einen Wunsch nach tiefer Zuneigung zu verdecken sucht)?
Empfindungen der hier aufgezeigten Art können sich extrem behindernd auswirken. Sie werden heute als autonome Funktionsstörung bezeichnet. Früher sagte man kurz „Funktionelle Störungen“. Sie können sich auf ein voll funktionstüchtiges Organ beziehen, wie ich es andeutete mit der Vorsilbe „Reiz“, etwa im Falle von Magen und Darm. Jedoch können lang anhaltende Reizzustände des Organismus, hier verstanden als eine sehr tief liegende oft nicht bemerkte Reizung im Sinne einer VerStörung zu schwerster Krankheit führen. Solche schweren Krankheiten sind Hochdruck, koronare Herzerkrankung, Magen-Darm-Entzündungen, Allergien, Infektionen, Krebs.
Kommt es gar zu einer traumatischen Belastungssituation (also im Sinne eines PTSD, als Posttraumatische Belastungsstörung bezeichnet) erhöht sich das Risiko einer schwerwiegenden Organerkrankung. Alle diese Erfahrungen gilt es abzuwägen. In der Regel geht das nur in der Kooperation verschiedener Spezialitäten. Entscheidend ist die Tätigkeit des persönlichen Arztes, im wahrsten Sinne des HausArztes, unabhängig von dessen Spezialdisziplin.
Sie finden Ihnen möglicherweise helfende weil weiterführende Einsichten in dem Buch Wartburgphänomen Gesundheit. Ich habe es mit einer großen, d. h. 41köpfigen Autorengruppe gemeinsam herausgegeben. Es ist unter folgender Quellenangabe beziehbar (in jeder Buchhandlung oder über Amazon):
W. Schüffel (Hrgb): Wartburgphänomen Gesundheit
Projekte-Verlag, Halle, 2012
Unter Bezug auf die soeben vorgestellten Empfindungen und Symptome sind ganz besonders hilfreich zwei Beiträge: Stephanie Prochnow: Erstarrt: Fallbericht Frau Sch.; UND: Theo Leydenbach: Traum IST Identität: Atmende Bewegung, die umgreifend ist und Grenzen setzt Die Behandlungsgeschichte der Frau P.
Im ersten Falle geht es um eine Offenbacher Allgemeinärztin in der Weiterbildung, die eine Patientin mit einer langjährigen Schluckstörung also mit einer sog. autonomen Funktionsstörung im Verdauungstrakt behandelt. Im Hintergrund hat sich eine langwierige posttraumatische Störung (PTSD) eingenistet.
Im zweiten Falle handelt es sich um einen ärztlichen Psychoanalytiker aus Paris, der eine Patientin mit (vietnamesischem) Migrationshintergrund bei hochgradiger Depression behandelt. – Diese beiden Fälle stellen die enorme Weite menschlichen Empfindens wie die enormen Hilfsmöglichkeiten heutiger therapeutischer Vorgehensweise dar, wenn der salutogenetische Aspekt in der Medizin verfolgt wird. Unter Salutogenese ist das Konzept des israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky zu verstehen, das dieser im Jahre 1987 erstmals der Öffentlichkeit vorlegte. In einem Autoren- und Herausgeberkollektiv haben wir damals das Handbuch der Salutogenese der Öffentlichkeit vorgelegt. Zu meiner Genugtuung kann ich sagen, dass es das erste Handbuch der Salutogenese nicht nur im deutschsprachigen sondern im internationalen Raum war:
Schüffel, W.; Brucks, U.; Johnen, R.; Köllner, V.; Lamprecht, F.; Schnyder, U.: Handbuch der Salutogenese. Konzept und Praxis, Ullstein Medical, Wiesbaden 1998