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Das Große Oval als fruchttragende Gebärmutter wahrgenommen
Metaphorisch gesprochen: Vergleichbar ist dieses allumhüllende Oval einem Uterus. In dessen Innenseite schmiegt sich das befruchtete Ei an. Bald wird es sich einnisten, die Nahrungsstoffe aus der Uteruswand saugen, die ihm bereitwillig geliefert werden. Die Nahrungsstoffe sind in den vier kleineren Ovalen enthalten. Das Ei wächst zum Föten heran, aus dem Föten erwächst das zur Entbindung befähigte Kind.
Jetzt kommt für ALLE Beteiligten des Bewegenden Seminares eine gewaltige Aufgabe. Frauen wie Männer sind aufgefordert, sich auf eine Gebärmutter im kleinen Becken einzulassen. Es ist die Gebärmutter einer schwangeren Frau bzw. eines schwangeren Mannes. Diese durchleben Phasen von Gesund-Sein/Krank-Sein. Das heranwachsende Kind durchlebt diese Phasen gleichermaßen. Arzt und Ärztin (vgl. das entsprechende Oval) gehen von der Erwartung aus, dass ein derartiges intrauterines Erfahren nicht nur die Grundlage basaler Lebensmuster darstellt, vielmehr lassen die intrauterin gemachten Erfahrungen solche Erwartungen reifen, die unter Anleitung der Diskussionsleiter Wesentliches über das Empfinden und Nachspüren des Leibes mitteilen können – eben zumeist averbal. Studierende, die hier als Repräsentanten und Repräsentantinnen künftiger Elterngenerationen gesehen werden, setzen sich mit den Repräsentanten bisheriger Eltern- und Großelterngenerationen auseinander.
Das Super-Oval und das Atmen
Wiederum metaphorisch gesprochen: Nun kommt es zur Entbindung, für die Frauen wie für den Mann in aktiver Weise erlebt. Die Nabelschnur wird durchtrennt: Wir MUTEN der Frucht, nunmehr dem Kind die größte somato-psycho-soziale Veränderung seines Lebens zu. – Geradezu urplötzlich erwachsen beide Lungenflügel, ein zweiter Kreislauf entsteht, der neun Monate alte Mensch beginnt zu atmen, wie er es nunmehr 90 Jahre lang tun wird.
Das Gesundheitsgespräch basiert auf dieser Sicht-, Empfindens- und Spürweise: 9 Monate intrauterin bewirken die Grundlage unseres 90jährigen extrauterinen Lebens. Das Atmen-Können, -Müssen, -Sollen, -Können, -Wollen, -Dürfen und schließlich -Mögen (frei nach Viktor von Weizsäcker) stellen diese pränatale und perinatale Anlage unseres Umfeldes dar, die nun beständig über die nächsten 90 Jahre durchlebt wird.
Das Marburger Gesundheitsgespräch vom 27. Januar 2018 (vgl. Info) ist eine Widerspiegelung unserer Möglichkeiten, Bewegung (im Uterus) und Atmen (peri- und postnatal) zu einer Gesundheit für Alle werden zu lassen.