Lebenslauf
Wolfram Schüffel, Prof. em. Dr. med., geb. 1938 in Pirna, Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Psychosomatische Medizin. Von 1976 bis 2005 war er Leiter der Psychosomatischen Klinik des Zentrums für Innere Medizin der Philipps-Universität Marburg. Derzeit ist er in Praxis, Lehre, Aus-, Fort-, Weiterbildung und Beratung tätig. An den von ihm in Ulm gegründeten, in Marburg geförderten und in Deutschland und in Österreich 43 Jahre lang von ihm begleiteten Anamnesegruppen haben ca. 20.000 deutschsprachige Ärzte teilgenommen. Die dort praktizierte Gruppenmethode wurde zur speziellen Form der heute praktizierten Psychosomatischen Grundversorgung weiterentwickelt. Er war Mitbegründer und bis 1996 Vorstandsmitglied des Deutschen Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) und ist Begründer der Wartburggespräche "Gesundheit als Grundrecht für Alle - eine Utopie?", die seit 1992 zu jährlich wechselnden Themen stattfinden. Weitere Angaben zu Veröffentlichungen und weiteren Tätigkeiten: vgl. detaillierter Lebenslauf.
1958 - 1965 | Studium der Philosophie. Germanistik, Medizin in Hamburg. Berlin und Heidelberg; Med. Staatsexamen Heidelberg (1965). Dissertation Psychosomatik Heidelberg (A. Mitscherlich, H. Thomä, 1967); ein Jahr Praxisvertretung. |
1968 - 1974 | Weiterbildung zum Internisten (Prof Th. von Uexküll; Prof. Heimpel et. al in Ulm) zum Psychotherapeuten (Prof. H. Thomä; Dr. L. Rosenkötter et al.). |
1969 | Beginn der Anamnesegruppen (ab 1972 als DFG-Forschungsprojekt; bis 1978) Schüffel (Hrgb): "Sprechen mit Kranken"; U&S, München 1983. |
1974 - 1996 | Mitbegründung, Vorstandsmitglied und Sekretär (bis 1996) Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM). |
1975 | Habil. für innere Medizin und Psychosomatik; Universität Ulm; Klinik für Innere Medizin und Psychosomatik (Dir.: Prof. Dr. Th. von Uexküll). |
1976 | Lehrstuhl/Leitung Klinik für Psychosomatik und zugleich deren Begründer in Marburg. Der Schwerpunkt wurde auf eine lntegrative Psychosomatik im Sinne des damals in Deutschland entstehenden Department-Systemes gelegt. |
1983 bzw. 1988 | Akademie für Ärztl. Fort- und Weiterbildung Bad Nauheim: Beginn der Arbeit zum Thema "Psychosomatische Grundversorgung" (1988 das erste interaktive Arzt-Patienten-Seminar in Gegenwart von Ärzten und Patienten; derzeit Curriculum Nr. XIV). |
1986 | "Gesund sein im Jahre 2000" (25. Arbeitstagung DKPM; Monografie, Springer 88); Begründung der Arbeitsgemeinschaft Funktionelle Entspannung (DKPM). |
1988 | President European Conference on Psychosomatic Research; Marburg. |
1988 - 1992 | Wissenschaftlicher Leiter des Hilfsprogrammes für die Betroffenen des Grubenunglücks Borken 01.06.1988; und retrospektiv gesehen auch Beginn eigentlicher Traumaarbeit auf wissenschaftlicher Basis in Deutschland (in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Ramstein; H. und S.Jatzko); Begründer der Arbeitsgruppe Stolzenbach-Hilfe ("Nach der Katastrophe leben"; Vandenhoeck u. Ruprecht, 1992); Hippokrates-Medaille für Verdienste um Allgemeinmedizin. |
1992 (1998) | Einrichtung der Wartburggespräche: "Gesundheit als Grundrecht in Europa- eine Utopie?" und Intensivierung (vgl. 1986) von Arbeiten zur Salutogenese (Verantwortlicher Mitherausgeber des Handbuches der Salutogenese, Wiesbaden, 1998 mit U. Brucks, R. Johnen, V. Köllner, F. Lamprecht, U. Schnyder). |
1993 | Mitbegründung der European Society on Traumatic Stress Studies (ESTSS) in Bergen/Norwegen; Forschungsprogramm zur Stressbewältigung von BW-Angehörigen bei Auslandseinsätzen; zuvor Berater beim Hilfseinsatz der BRD zugunsten der Flüchtlinge in Ostanatolien (1. Golfkrieg). |
1997 | President European Society on Traumatic Stress Studies IV; Maastricht, Netherlands 29.06. - 03.07.97 (mit Walter de Loos, Rotterdam). |
1999 | Medizinischer Mitbegründer des Collegium Philosophiae Transatlanticum (Philosophieinstitute bzw. Departments von Marburg, Wuppertal, SUNY, Emory/Atlanta) als erstes Graduierten-Kolleg der DFG zwischen Deutschland und USA - Vorsitz: Prof. Dr. B. Tuschling, Marburg. |
2001, 2002 | Forschungsaufenthalte in New York 2001 und 2002: SUNY at Stony Brook. Hier Arbeiten zum "Nine-Eleven" aus der Position des Augenzeugen von Terror in New York; in der eigenen Kindheit in Deutschland. |
2003 bzw.2005 | Verabschiedung aus dem Amt; Emst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer - Beauftragt mit Führung des Amtes bis zur Neubesetzung im Jahre 2005. |
2005 | Verleihung der Gustav-von-Bergmann-Plakette durch die Bundesärztekammer anlässlich der Verabschiedung als Klinikdirektor und aktiver Professor der Philipps-Universität Marburg. |
2007 | Film "Wartburggespräche" (Müller, G., Thul, H.): Erstaufführung anlasslich der Documenta 12, Kassel, 2007; 19th Conference ICPM Quebec. |
2010 | Anamnesegruppen und deren Förderung Maitreffen 2010; als Gastgeber Homburger Studenten und Prof. Dr. Volker Köllner Homburg/Saar. 40 Jahre Bestehen und 30. Maitreffen der Anamnesegruppen: Gründung Alumni-Verein; - Verabschiedung von Anamnesegruppen, Begleitung übergeben an Prof. Dr. V. Köllner. |
2011 | 17. Curriculum Psychosomatische Grundversorgung, LÄK Hessen beendet und zugleich Leitung übergeben an Pierre Frevert, FA Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse und Dr. Wolfgang Merkle (Leiter bzw. Stellv. Leiter, beide Frankfurt). EHRENPLAKETTE der Hessischen Ärzteschaft. |
2012 | 20. Wartburggespräch in Frankfurt und Bad Nauheim: Fortsetzung: siehe Homepage. - Weiterhin tätig für: Privatpraxis, Vortragstätigkeit, Supervision in Weiterbildung und in Klinik; und durchgehend - im Semester Unterricht "Klinik für vorklinische Studenten" - Hier Begegnung 20:70, dh.20jährige Studenten treffen sich mit 70jährigen Senioren zu Fragen der Gesunderhaltung; vgl. die beiden Bücher: Wolfram Schüffel: Medizin IST Bewegung und Atmen - Vom Elend in die Armut und wie aus Wüste Würde wird; Projekte Verlag Halle 2009. Wolfram Schüffel (Hrgb.): Wartburgphänomen Gesundheit - Eine Anthologie der Selbstwirksamkeit; Projekte Verlag Halle 2012. |